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Futter-, Wasserhygiene und Verbrauch

Um eine ausreichende Futter- und Wasserhygiene gewährleisten zu können, sollten einige Grundsätze Beachtung finden:

  • Die Überprüfung der Futterqualität sollte regelmäßig durch eine sensorische Kontrolle hinsichtlich der Parameter in Tabelle 4 erfolgen. Treten entsprechende Qualitätsmängel bei den Futtermitteln auf, sollten diese umgehend durch qualitativ einwandfreie Futtermittel ausgetauscht werden.
Tabelle 4: Sensorische Prüfung von ausgewählten Futtermitteln (verändert nach Kamphues et al., 200913
Parameter Mischfutter (Schrot/Pellets) Getreide
Griff

trocken, klamm, feucht

Temperatur (erwärmt), Verbackungen, Gespinste, Beimengungen von Fremdbestandteilen, Abriebanteil in pell. FM

trocken, klamm, feucht

Temperatur (erwärmt), Verbackungen
Geruch dumpf-stockig-schimmelig, hefig, alkoholisch (Hefenbesatz), süßlich (Milbenbesatz), ranzig (Fettverderb), faulig/kadaverös (Proteinabbau) dumpf-muffig, schimmlig, faulig, süßlich, hefig, alkoholisch, Röstgeruch, Stall-, Chemikaliengeruch, fischig (Steinbrand)
Geschmack kratzig-brenzlig -> Hinweis auf Fett-/Futterverderb unangenehm bitter -> Hinweis auf Unreife bzw. Pilzbesatz
Farbe

verwaschen – grau – schmutzig, weiß/gelbe, grüne, blaue Verfärbungen

Pelletoberfläche: diffuse Vergrauung bzw. dunkle Veränderungen (-> Schwärzepilze)
intensive, klare korntypische Farbe, schmutzig-vergraut, schwarz-bräunlich, rot-violett (gebeizt), grün (Unreife), rötlich (Fusarienbesatz)
Verunreinigungen

Insekten bzw. -fragmente, Nagerkot, Sonstiges (Glassplitter, „Siloreste“),

unterschiedliche Pelletarten (Durchmesser, Farbe, Struktur)
sandig-erdige Verunreinigungen, Keimlinge, Beimengungen (Spreu, Nagerkot, Fremdkörper), Vorratsschädlinge wie Kornkäfer, Milben u.Ä.

 

  • Die Tiere erhalten in den ersten 20 Tagen ein Starterfutter mit etwa 12,0 MJ ME Energiegehalt und 21 % Rohproteingehalt. Das anschließende Mastfutter enthält ebenfalls 12 MJ ME Energie und 18 – 18,5 % Rohprotein. Das Futter wird ad libitum verabreicht. Es sollte den Tieren in den ersten Tagen zusätzlich über Futterschalen auf dem Boden bereitgestellt werden. Dem Futter dürfen keine vorbeugenden Kokzidiostatika zugesetzt sein7, 11. Sollte ein Kokzidienbefall auftreten, kann der behandelnde Tierarzt / die Tierärztin ein entsprechendes Medikament verordnen.
  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum des Futters sollte nicht überschritten werden, da eine längere Lagerung, insbesondere unter suboptimalen Bedingungen, die Qualität des Futters negativ beeinflussen kann.
  • Bei Einsatz von eigenem Wasser (Brunnenwasser) zum Tränken der Tiere ist eine regelmäßige (z. B. jährlich) mikrobiologische und chemisch-physikalische Untersuchung empfehlenswert.
  • Ein wichtiger Faktor, um den Tieren täglich frisches Wasser anzubieten, ist das regelmäßige Spülen der Leitungen und das Reinigen der Wassertröge (insbesondere nach dem Einsatz von Tierarznei- oder Ergänzungsfuttermitteln über das Tränkesystem sowie nach längerem Leerstand).
  • Der Einsatz von Zusätzen wie Chlordioxid oder organischen Säuren bietet sich an, um Tränkeleitungen sauber zu halten. Diese können beispielsweise über spezielle Dosieranlagen dem Tränkwasser zugesetzt werden. Hierbei sollten stets die Anwendungshinweise des Herstellers eingehalten werden. Auch physikalische Verfahren wie eine Impulsspülung (Luft- und Wasserimpulse im Wechsel) können Ablagerungen in den Leitungen beseitigen bzw. verhindern. Ein Einsatz dieser Zusätze ersetzt jedoch nicht die regelmäßige äußerliche Reinigung der Tränkeinrichtungen, z. B. von Rundtränken.
  • Ein (zusätzliches) offenes Wasserangebot zur Beschäftigung der Enten birgt immer das Risiko einer Vernässung der Einstreu und einer höheren Keimbelastung, welches zu einem erhöhten Krankheitsrisiko der Tiere führen kann. Hier sollten Maßnahmen getroffen werden, um dem vorzubeugen. Durch (Kunststoff-)Roste unter dem Tränkebereich kann überschüssiges Wasser abgeführt werden (in Niedersachsen: Einsatz perforierter Böden zu max. 80 % der nutzbaren Fläche4). Dabei sollte beachtet werden, dass das Wasser aufgefangen und die Möglichkeit bestehen muss, dieses abzupumpen und beispielsweise auf Ackerflächen auszubringen. Auch ein regelmäßiges Versetzen der Tränken und regelmäßiges Nachstreuen kann einer Vernässung der Einstreu entgegenwirken. Darüber hinaus sollte das Tränkwasser in offenen Tränken täglich erneuert werden.

Futter- und Wasserverbrauch

Der Futter- und Wasserverbrauch pro Tier wird von mehreren Faktoren, wie z. B. Temperatur, Lichtintensität, oder Futter- und Wasserqualität, sowie Tränketechnologie beeinflusst:

  • Der Wasserverbrauch liegt bei ca. 44 l / Erpel und Durchgang und 26 l / Ente und Durchgang
  • Der Futterverbrauch liegt bei ca. 14,6 kg / Erpel und Durchgang und 8 kg / Ente und Durchgang
  • Höhere Abweichungen in der Futteraufnahme können Hinweise auf Erkrankungen der Tiere geben oder auch auf defekte Einrichtungen
  • Abweichungen im Wasserverbrauch sind nicht zwingend mit Änderungen der Tränkwasseraufnahme verbunden, sondern können oftmals auf die Beschäftigung der Tiere mit offen angebotenem Wasser zurückzuführen sein
  • Als Orientierung können die jeweiligen Managementempfehlungen der Zuchtunternehmen herangezogen werden

Tabelle 6: Durchschnittlicher Wasser- und Futterverbrauch der Moschusentenenten in den einzelnen Mastwochen5
Lebenswoche Erpel Ente
Futter (g/Tier und Tag) Wasser (ml/Tier und Tag) Futter (g/Tier und Tag) Wasser (ml/Tier und Tag)
1 12 100 10 100
2 31 200 28 200
3 71 320 52 340
4 126 440 104 380
5 183 480 138 400
6 232 540 176 400
7 245 570 167 400
8 262 600 149 400
9 232 600 128 400
10 200

600

109 400
11 182 600 89 400
12 153 600    
13 154 600